Es sieht schön aus, doch essen sollte man es auf gar keinen Fall: Das giftige Jakobskreuzkraut breitet sich in Deutschland aus - damit wächst auch das Risiko, dass es in Nahrungsmittel gelangt. Manche Probleme wachsen in Deutschland am Straßenrand. Eines von ihnen heißt Jakobskreuzkraut, manche kennen es als Greiskraut. Das Gewächs wird bis zu einen Meter hoch und trägt von Juni an zahlreiche quietschgelbe Blüten. Essen sollte man es auf keinen Fall. Bauern kennen das giftige Unkraut seit Jahrhunderten.
Immer wieder sterben Pferde und Rinder, weil sie Jakobskreuzkraut mit Heu oder Silage vermengt fressen. Neuerdings breitet sich das Kraut allerdings rasant aus - entlang Straßen und Bahngeleisen und auf Ackerbrachen wuchert es allenthalben. Auch Lebensmittel werden mitunter kontaminiert. Vor drei Jahren berichtete das Berliner Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) von Salatmischungen aus Supermärkten, die PA-haltiges Grünzeug enthielten. Zwischen Radicchio-, Frisee- und Feldsalat entdeckten Lebensmittelkontrolleure Blüten und Blätter des Gemeinen Greiskrautes, einer von fast 20 in Deutschland heimischen Verwandten des Jakobskreuzkrauts und nicht minder giftig.
Erklärungen für den aktuellen Eroberungszug des Jakobskreuzkrauts gibt es viele. "Landwirtschaftliche und klimatische Bedingungen fördern diese Entwicklung", sagt Monika Lahrssen-Wiederholt vom BfR. Weiden würden ungenügend gepflegt, ergänzt Sabine Aboling, Botanikerin der tierärztlichen Hochschule Hannover.
Die CDU plädiert daher an den Rat der Stadt Vlotho, den Bauhof zu beauftragen, die Verbreitung der giftigen Pflanze zu reduzieren. Regelmäßiges sorgfältiges Mähen von Straßenböschungen und Gräben, wäre ein Weg, dem unkontrollierten Wildwuchs entgegen zu wirken. Präventive Aufklärung der hiesigen Landwirte, könnte ebenfalls ein Lösungsweg sein.
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